Museum für Zeitgeschichte in Soest
Der Ausstellungsbereich im Museum für Zeitgeschichte ist in fünf Bereiche gegliedert. Zu Beginn wird der "Weg in den Krieg" beschrieben, was die Machtübernahme der Nationalsozialisten für Soest zwischen 1933 - 1939 bedeutete: Terror gegen politische Gegner und Minderheiten, Bau neuer Kasernen und Vorbereitung auf einen neuen Krieg.
Mit der Überschrift "Aus dem Leben gerissen" geht die Ausstellung auf die kriegbedingten Verwerfungen in den Lebensgeschichten von Menschen während des Zweiten Weltkriegs ein, die als kriegsgefangene Soldaten aus Polen, den Niederlanden, aus Frankreich und der Sowjetunion nach Soest kommen mussten und im Oflag VI A eingesperrt waren.
Den Zwangsarbeiter*innen wird ein eigenes Kapitel gewidmet. Es wird in der Ausstellung von den Schwierigkeiten erzählt, heimatlos zu sein und sich neu orientieren zu müssen. Von den Ostvertriebenen, die in der Hauptsache aus Schlesien kamen und dann in Soest eine neue Heimat gefunden haben.
Die Geschichte der belgischen Streitkräften wird erzählt, die ab 1946 als Teil der alliierten Besatzungsarmeen mit ihren Familien nach Soest kamen, um dann von1955 - nach dem Beitritt Deutschlands zur NATO - bis 1994 als Partner in Soest zu bleiben.
Eine besondere Darstellung erfahren die Funde, die die Stadtarchäologie 2017 bei den Grabungen zwischen den Mannschaftsblöcken im Kasernenbereich ans Tageslicht geholt hat. 1946, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde der Müll der Kriegsjahre in Gräben zwischen den Blöcken entsorgt. Der größte Teil der Funde wurde im LWL- Museum für Archäologie und Kultur im Herbst 2023 im Rahmen der Sonderausstellung "Modern Times" vorgestellt. Nun werden die Leihgaben der Soester Stadtarchäologie im Rahmen des Museums für Zeitgeschichte gezeigt.